Die Fassade der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore setzt sich aus einem Portikus und einer darüber liegenden Loggia zusammen. Sie entstand im Zuge der umfassenden Restaurierung der Basilika, mit der Papst Benedikt XIV. den Florentiner Architekten Ferdinando Fuga in Vorbereitung auf das Heilige Jahr 1750 betraute.
Die Loggia verbindet die von Paul V. (rechte Seite, 1605/07) und Clemens XII. und Benedikt XIV. (linke Seite, 1721/43) in Auftrag gegebenen Kaononikergebäude und öffnet sich nach außen hin mit einem Triumphbogenmotiv. Als imposante Bühne für die päpstliche Segensspendung schmiegt sie sich wie ein Mantel an die ehrwürdige Marienbasilika an bildet gleichsam einen neuen Rahmen für das mittelalterliche Fassadenmosaik. Die vier Engel aus weißem Marmor sind das Werk von Pietro Bracci, einem der einflussreichsten Bildhauer im Rom des 18. Jahrhunderts, Künstler der Hauptskulptur Okeanos am Trevi-Brunnen. Die Marmorskulpturen bekrönten bis 1932 mit kleineren Putten den von Ferdinando Fuga entworfenen Baldachin des Hochaltars.
Auf dem Platz vor der Basilika steht die Mariensäule. Es handelt sich um einen kannelierten Monolithen aus prokonischem Marmor und korinthischem Kapitell. Die aus der aus der Maxentius-Basilika auf dem Forum Romanum stammende Säule wird von einer Bronzeskulptur der Unbefleckten Empfängnis Mariens (Guillaume Berthelot, 1614) bekrönt und von Paul V. als Friedensdenkmal konzipiert. Es diente als Vorbild für zahlreiche Mariensäulen in Europa (München, Wien, Prag, Säule der Unbefleckten Empfängnis auf der Piazza di Spagna in Rom).
Die Mariensäule steht gewissermaßen im Dialog mit dem Obelisken der Lateranbasilika auf der anderen Seite der Via Merulana (einst Via Gregoriana) und bekräftigt damit die Bedeutung der beiden Heiligtümer für Päpste und Pilger.
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Foto 1: Gesamtansicht der Segensloggia
Foto 2: Papst Leo XIV. bei der Begrüßung und Segnung der auf dem Platz versammelten Gläubigen anlässlich der Inbesitznahme der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore (25. Mai 2025)
Foto 3: Giacomo Fontana, Gesamtansicht des Baldachins mit den vier Engeln von Pietro Bracci, 1833